23. April 2018

Es war uns eine Freude mit ihm als Gastsolist! Danke für das erneut volle Haus und die grandiose Stimmung in Babelsberg!



Gitarrist Kai Brückner bringt Sommernächte zum Klingen
von Karim Saab 

Kai Brückner war am Donnerstagabend zu Gast bei Jazztime in Babelsberg. Einmal im Monat lockt ein Trio um den Schlagzeuger Max Punstein einen hochkarätigen Solisten nach Potsdam ins Kulturhaus Babelsberg. Der darf dann auch das Programm und den Sound bestimmen.


Der Jazzgitarrist Kai Brückner redet nicht gern, wenn er auf der Bühne steht. Und wenn er sich dann doch einmal zu einer Ansage durchringt, um wenigstens den Titel seiner nächsten Eigenkompostion zu nennen, dann mit leiser und piepsiger Stimme. Kaum zu glauben, dass er der älteste Sohn von „The Voice“ ist – wie Christian Brückner, der Schauspieler, Synchronsprecher und Hörbuch-König gern genannt wird.
Kai Brückner war am Donnerstagabend zu Gast bei Jazztime in Babelsberg. Einmal im Monat lockt ein Trio um den Schlagzeuger Max Punstein einen hochkarätigen Solisten nach Potsdam ins Kulturhaus Babelsberg. Der darf dann auch das Programm und den Sound bestimmen. Und so fühlte sich das Publikum vom ersten Titel an in die sanften Weiten amerikanischer Landschaften versetzt und in die Unbekümmertheit lauer Sommernächte. Kai Brückner braucht nicht viele Töne, er spielt sich aus einem ruhigen Groove heraus in einen unverkrampften, kraftvollen Rausch. Er setzt auf Poesie und Einfachheit, seine Motive sind aber raffinierter als der Zuhörer denkt. Von seinem Vater hat Kai Brückner nicht die sonore Bassstimme geerbt. Dafür aber den magischen Sog, mit dem er nicht Texte, sondern Blues und Latin interpretiert. Max Hughes am Bass und Nicolas Schulze am Piano unterstützten ihn ebenso tiefenentspannt.
Nach der Pause standen plötzlich neun neue Musiker auf der Bühne, die in der offenen Session munter und konzentriert aufspielten. Unter den zahlreichen Bläsern war diesmal sogar ein Waldhorn. Gastgeber Punstein freute sich über die Mischung aus jung und alt, weiblichen und männlichen Musikern.
MAZ, 23.04.2018